Warum ich historischen Tanz unterrichte...

Eigentlich komme ich ja als Rhythmikerin vom zeitgenössischen Tanz und choreographiere sehr gerne in interdisziplinären Tanzprojekten unter anderem zu Neuer Musik...

Warum also zusätzlich der historische Tanz?

 

Musik ganz unterschiedlicher Epochen hat mich mein Leben lang begleitet und inspiriert. 

Wenn ich zu historischer Musik tanze, Quellen rekonstruiere oder selbst choreographiere, erschließt sich mir diese Musik auf eine besondere Weise, sie wird räumlich und körperlich erfahrbar - 

"Choreographie" bedeutet ja auch: "Zeichnen im Raum".

 

Historischer Tanz erfordert eine vielfältige Wachheit. Ich tanze nicht isoliert, sondern verbinde/koordiniere mich mit der Musik, dem Raum, ggf. einem Partner, ggf. einer ganzen Gruppe, und das macht das Tanzen sehr spannend und herausfordernd.

 

Über die Tänze vergangener Zeiten überliefert sich uns ein ganz bestimmtes Lebensgefühl vergangener Epochen, sie sind ein Stück lebendig erfahrbare Geschichte. Welche Bewegungen sind aus welchem Jahrhundert überliefert, wo gibt es Bezüge oder auch Brüche in den Tanzschriften, welche Gesten/Blicke waren jeweils erlaubt - diese soziokulturellen Bezüge sind für mich immer wieder faszinierend.

 

Aber der wichtigste Grund, warum ich gerne auch im historischen Stil tanze/choreographiere: Es macht einfach unglaublich viel Spaß!

 

Ich danke allen Schüler*innen, die mit mir teils sogar schon jahre- oder jahrzehntelang arbeiten: Von Euch, durch Eure Fragen und Ideen lerne ich immer wieder dazu! 

Und besonders danke ich dem Tanzensemble Alta Danza, das mir stets Inspiration und auch inzwischen ein wenig "Familie" ist - schön, dass Ihr schon so lange die Tanzwege mit mir teilt!

 

Catrin